Lilypie Maternity tickers

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Mittwoch, 10. Oktober 2012

Hebamme H.

Gestern hatten mein Mann und ich (ja, mein Mann wollte unbedingt dabei sein) unseren ersten Termin bei Hebamme H. im Geburtshaus. Leider hat H. ihren Terminkalender flasch gelesen und dachte der Termin wäre um 10.00 Uhr. Er war aber schon um 9.00 Uhr. Nach einem Telefonat hat sie sich sofort auf den Weg gemacht und war dann um kurz vor zehn da. Mein Mann musste dadurch leider seinen Zahnarzttermin absagen und ich bin noch eine Stunde als später als geplant auf der Arbeit erschienen... Naja, ihr war das jedenfalls mehr als unangenehm, hat sich mehrfach entschuldigt und versprochen, dass das nicht wieder vorkommt. Okay, Schwamm drüber. Kann mal passieren.
H. ist Beleghebamme und sehr erfahren. Sie betreut Hausgeburten und arbeitet schon seit zwanzig Jahren als freiberufliche Hebamme (davor im Krankenhaus) und ist überzeugt vom Konzept des Gburtshauses. Wir haben uns unterhalten und sie eigentlich ganz nett und macht einen kompetenten Eindruck. Sie hat mich und meine Müdigkeit sehr ernst genommen und mich ermuntert, das mal bei meiner Frauenärztin anzusprechen. Außerdem hat sie gesagt, dass ich sehr aufpassen soll, dass ich nicht zu sehr zunehme. Ich soll mich möglichst gesund ernähren, viel trinken und mich mindestens eine halbe Stunde am Tag bewegen, auch wenn es nur spazierengehen ist. Das weiß ich alles. Jedoch weiß ich nicht, wie ich das mit der Bewegung hinbekommen soll. Mal davon abgesehen, dass ich echt faul bin (ich gebs ja zu *schäm*) macht gerade spazieren gehen bei dem nasskalten Regen-Wetter überhaupt gar keinen Spaß. Der Hauptgrund ist aber, dass ich vor Müdigkeit schon gar nicht mehr weiß, wie ich meinen Arbeitsalltag geschweigedenn meinen Haushalt auf die Reihe bekommen soll. Ich gehe wirklich früh ins Bett und trotzdem bin den Tag über so müde, dass ich mich kaum konzentrieren kann. Mir fallen immer wieder die Augen zu und am liebsten würde ich meinen Kopf auf den Schreibtisch legen und pennen... Und wenn ich dann nach zehn Stunden außer Haus nach Hause komme, bin ich froh, wenn ich es noch schaffe eine Maschine Wäsche zu waschen oder die Spülmaschine ein-/auszuräumen. Ich bin wirklich froh, wenn ich mich dann auf die Couch packen kann. Ich kann mir echt nicht vorstellen dann noch eine halbe Stunde Sport zu machen oder spazieren zu gehen. Ich weiß, dass diese Müdigkeit von den Hormonen kommt und es den meisten Schwangeren so geht und sich die wenigsten ausruhen können, wenn sie möchten, aber ich halte das für kontraproduktiv nicht auf meinen Körper zu hören, wenn der Ruhe verlangt und ich mich trotz Zeit gegen Entspannung und für Bewegung entscheide. Ich finde irgendwie wenn ich das Bedürfnis und die Zeit habe, mich hinzulegen, dann sollte ich das auch tun!?
H. meint, dass es sehr wichtig ist, nicht so viel zuzunehmen und sich zu konditionieren (ich bin doch kein Pawlowscher Hund...). Wenn ich zu viel zunehme, dann ist das ein Ausschlusskriterium für das Geburtshaus und ich müsste ins Krankenhaus gehen, weil sie mich dann nicht entbindet, weil ich das konditionell gar nicht schaffen würde.
Ich kann verstehen, dass die Geburt schwieriger und sehr wahrscheinlich auch anstrengender wird, wenn man zu viel zunimmt in der Schwangerschaft, aber dass man es deswegen ohne eine PDA villeicht nicht schafft (ja, das hat sie gesagt), das finde ich doch eine gewagte Aussage. Ich gaube dass viele Frauen in der Schwangerschaft viel zunehmen und trotzdem eine komplikationslose Geburt haben. Gut, je mehr man vor der Schwangerschaft auf den Rippen hat, desto weniger sollte man währenddessen zunehmen. Sehe ich ja voll ein, aber mir jetzt solche Angst zu machen, dass ich die Geburt konditionell nicht schaffe, wenn ich nicht jeden Tag mindestens eine halbe Stunde spazieren gehe und mehr als zwölf Kilo zunehme (wovon ich vier schon zugenommen habe und sechs macht allein das Baby, Fruchtwasser, Plazenta etc. aus) finde ich echt doof. So, das musste jetzt raus. Sollte ich mich trotzdem für H. als Hebamme entscheiden, dann muss ich das mit ihr noch einmal "aufarbeiten". Dafür hat sie allerdings gemeint, dass wenn ich das alles wegen der Müdigkeit nicht schaffe, dann soll ich das bei meiner Ärztin ansprechen, denn es gäbe eventuell die Möglichkeit die Anzhl der Arbeitsstunden zu reduzieren. Ich denke zwar nicht, dass sie das machen würde, da das völlig normal ist und jede da durch muss, aber ich werde das mal ansprechen. Vor allem weil mein Blutdruck auch ziemlich niedrig ist und mir ab und zu ziemlich schwindelig ist. Kopfschmerzen gesellen sich ab gestern auch noch hinzu...
Ach so, mir hat auch nicht so ganz gefallen, wie sie darauf reagiert hat, als ich ihr erzählt habe, dass unser Baby durch ICSI entstanden ist. Sie hat so etwas ähnliches gesagt wie "Wie es rein kommt ist ja ziemlich egal und und rauskommen tun sie alle irgendwie." (sinngemäß). Und damit war dieses Thema abgehakt. Ich fand nicht wirklich passend. Erstens ist es mir ganz und gar nicht egal, wie das Baby da rein gekommen oder wie es entstanden ist und zweitens könnte die Ursache ja auch bei mir liegen. Da gibt es mannigfaltige Ursachen, die meines Erachtens auch zu Problemen in der Schwangerschaft und bei der Geburt führen können. Ich finde eine bzw. meine Hebamme sollte darüber schon Bescheid wissen, um korrekt helfen zu können. Abgesehen davon ist die ICSI ein ganz wichtiger Teil meiner Schwangerschaft und Desinteresse daran empfinde ich auch als Desinteresse an meiner Person. Und genau das wollte ich ja vermeiden, indem ich mir frühzeitig eine Hebamme suche, die mich vom Anfang bis zum Ende begleitet.
Hmm, vielleicht bin ich im Moment auch einfach zu dünnhäutig. Die Hormone... Ich werde das noch einmal mit meinem Mann besprechen (der Helga gut findet) und das Gespräch mit Hebamme N. (vom anderen Geburtshaus) nächste Woche abwarten und mich dann entscheiden.

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